|
|
Detaillierte Kenntnisse über die Verbreitungsmuster
und den aktuellen Status gefährdeter Arten sind die Voraussetzung
für regionale und landesweite Schutzprojekte und schaffen fundierte
Grundlagen für Biotopverbundkonzepte sowie landschaftsplanerische
Verfahren.
Norbert Schneeweiß & Heidrun Beckmann
|
Ein landesweites Artenschutzprojekt in Brandenburg
In den zurückliegenden Jahren zeichnete sich ab, dass Amphibien
mitunter kilometerlange Wanderungen zwischen ihren Lebensräumen zurücklegen.
Da sie hierbei oft Verkehrswege überqueren müssen, sind sie
durch die gravierende Zunahme der Verkehrsdichte in den neuen Bundesländern
besonders stark gefährdet. Eine Reaktion auf diese Entwicklung sind
verstärkte Schutzmaßnahmen auch im Osten Deutschlands. Krötenzaunaktionen
können Massenverluste jedoch bestenfalls lokal lindern.
Eine weitere aktuelle Gefährdungsursache ist die großflächige
Inanspruchnahme von Landschaftsräumen u.a. für Wohngebiete,
Kiesabbau und Verkehrstrassen, was in der Regel eine Vernichtung oder
Zerschneidung von Amphibienlebensräumen bedeutet.
Um weiterführende Schutzkonzepte für Lurche und Kriechtiere
zu erarbeiten, sind detaillierte Kenntnisse über Verbreitung und
Verhalten dieser Arten erforderlich. Aktuelle Erhebungen liegen in Brandenburg
bisher nur für die Rotbauchunke, sowie teilweise für den Laubfrosch
und die Sumpfschildkröte vor.
Mit dem Ziel, die Verbreitungskarten der Amphibien und Reptilien Brandenburgs
zu aktualisieren und eine zentrale Datenbank für herpetofaunistische
Nachweise aufzubauen, wurde das Projekt Herpetofauna 2000 in Brandenburg
ins Leben gerufen. In Trägerschaft des Fördervereins Agena e.V. wird
es in Zusammenarbeit mit der Naturschutzstation Rhinluch (Landesamt für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg-LUGV) koordiniert.
Im Jahr 1997 führten die Mitarbeiter des Projektes vorwiegend faunistische
Kartierungen in Referenzgebieten durch. Darüber hinaus wurden bereits
vorhandene Kartierungsdaten aufbereitet und vorliegende Gutachten ausgewertet.
Da die flächendeckende Kartierung die Personalausstattung des Projektes
bei weitem übersteigt, werden ehrenamtliche Naturschützer, Naturschutz-
und Forstverwaltungen, Naturwacht, wissenschaftliche Institutionen u.
andere Interessierte um Mitarbeit gebeten.
Zur Unterstützung des Projektes wurde ein offener Arbeitskreis "Herpetofauna
2000 Brandenburg" gegründet. In ihm arbeiten bisher neben dem Verein
Agena e.V. das Referat Artenschutz des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit
und Verbraucherschutz, der Landesfachausschuß Feldherpetologie des
Naturschutzbundes und das Berliner Naturkundemuseum.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die folgende
Adresse:
Agena e.V.
Nauener Str. 68
16833 Linum
Telefon: 033922 / 994646
e-mail: agena @ herpetopia.de
|
|
|